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Warum es Linux nicht zum Volks-Desktop schafft

Aufgewachsen mit C64, Atari und Amiga, verwende ich seit Jahren Windows, interessiere mich aber auch für Alternativen. Daher versuche ich immer wieder, mir einen Linux-PC so einzurichten, dass ich bestimmt Internet- und Office-Aufgaben damit erledigen kann. Meist bleibt es bei einem Versuch…

“Warum denn das?”, wird nun der Linux-Fan fragen. Nun, schon nach einiger Zeit mit Linux bin ich wieder an dem Punkt gekommen, an dem ich entnervt aufgebe, weil nichts so funktioniert, wie ich es mir vorstelle.

Immer wieder liest man, dass Linux den Desktop erobern will. Ich weiß nicht, was die Autoren der Aussagen unter “Desktop” verstehen, für mich ist das ein Computersystem für Endanwender ohne tiefergehende Systemkenntnisse. Das typische Einsatzgebiet eines Desktops liegt für mich im privaten Bereich bei Word, Excel, Internet, E-Mail, Foto-Verwaltung und -Bearbeitung, private Finanzen und Spiele (mittlerweile primär Onlinespiele). Im Büroalltag sind es primär Word, Excel, Internet und E-Mail.

Da im Zuge des Supportendes von Windows XP wieder viel vom angeblich einfachen Umstieg auf Linux geredet wurde, habe ich mich auch wieder darangemacht. Ein ehemaliger Windows PC mit einer 3 GHz CPU und 4 GB RAM stand zur Verfügung. Windows XP läuft hier gut, Windows 7 (32-bit) ist oft etwas träge. Meine Wahl fällt auf die Variante Xfce von Linux Mint 17, weil diese einfach zu handhaben und Ressourcenschonend sein soll. Zum Einsatz kommt auch bei Linux eine 32-Bit-Version.

Die Installation klappt direkt im ersten Anlauf. Das System schnappt sich irgendwie eine 10 GB Partition und eine 2 GB Swap-Partition. Nach dem ersten Start erscheint der aufgeräumte Xfce-Desktop und ich habe direkt Zugriff auf meine NTFS-Partitionen. Als Windows-Nutzer fühlt man sich schnell wohl, weil man direkt auf die alten Daten zugreifen kann. Musik abspielen und Fotos anzeigen funktioniert einwandfrei. Auch der Netzwerkzugriff auf meine anderen Windows-PCs geht sofort. Ich muss war etwas oft die Zugangsdaten angeben, aber das ist vertretbar.

Das erste Problem tritt auf, als ich versuche, den Browser Google Chrome zu installieren. Auf dem Mint-Desktop finde ich die Anwendungsverwaltung, die mit 45.347 Paket anbietet. Google Chrome ist hier nicht dabei. Ok, seltsam, aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten. Ich besuche die Webseite von Google und lade Chrome in der Version für Linux Debian/Ubuntu (32-Bit), weil ich im Hinterkopf habe, dass Linux Mint auf Ubuntu aufbaut. Den Download lasse ich direkt mit der Anwendung “gdebi-gtk” öffnen. Seltsamer Name, aber das wird schon so richtig sein. Nachdem ich mich etwas informiert habe, weil ich, dass das eine der möglichen Paketverwaltungen von Linux ist. Hiervon gibt es einige und fast jede Linux-Distribution verwendet etwas anderes. Nach dem Download bietet die Paketverwaltung den Punkt “Paket installieren”. Leider bekomme ich während des Vorgangs die Meldung, dass etwas mit den Abhängigkeiten nicht in Ordnung ist. Das ist Schade und ich schließe die Paketverwaltung. Chrome scheint aber trotzdem installiert zu sein, denn ich kann ihn als Anwendung finden und anklicken. Leider startet er nicht. Mir kommt die Idee, Chrome zu deinstallieren und nochmals zu installieren. Doch leider scheint es keine graphische Lösung dafür zu geben. Man muss wohl von Hand über die Befehlszeile, die unter Linux als Terminalbezeichnet wird, die Deinstallation einleiten. der Befehl lautet dpkg <Paket>. Nur, wie heißt das Paket von Chrome? Hierfür kann man mit dpkg-query danach suchen. Doch leider wird kein Paket, dass auf “chrome” passt, gefunden. Einige Versuche später merke ich, dass hier nicht automatisch nach Fragmenten gesucht wird und erst die Suche nach *chrome* bringt den Dateinamen “google-chrome-stable” zutage.

Unter dem Namen “google-chrome-stable” konnte man Chrome auch in der Anwendungsverwaltung finden, wie ich das übersehen konnte, ist mir unklar. Vielleicht, weil diese Anwendung bisher nicht eine einzige Bewertung erhalten hatte und im Suchergebnis hinter “chromium-chromedriver” stand.

In der Zwischenzeit habe ich einfach versucht, Google Chrome nochmals zu installieren – und unglaublicherweise ist das direkt ohne vorheriges Deinstallieren möglich und noch erstaunlicher ist, dass es dieses Mal keine Probleme gibt. Google Chrome steht mir zur Verfügung und ich kann weiter mit Linux arbeiten.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass Linux es nicht auf den Desktop schafft, wenn Dinge wie das Deinstallieren einer Software derart kompliziert sind.

Ein anderes Problem sind Webtechniken, die von einige Webseiten, zumeist Onlinespielen eingesetzt werden und die für Linux nicht zur Verfügung stehen. Mir sind bisher Microsoft Silverlight und Unity aufgefallen. Unity soll auch als Linux-Version zur Verfügung stehen, ein aktuelles Onlinespiel konnte ich bisher jedoch nicht dazu bewegen auch unter Linux Mint zu funktionieren. Im Fall von Silverlight gibt es zwar eine quelloffene Implementierung namens Moonlight, die auch von Microsoft genehmigt wurde, aber diese Entwicklung wurde bereits wieder eingestellt. So konnte ich diesen PC auch nicht zu einem Spiele-PC für meinen Sohn machen.

Grundsätzlich denke ich, dass bei Linux nicht mehr so viel fehlt, um es zu einem einfach zu bedienenden System zu machen. Andererseits ist die Entwicklung in einigen Bereichen anscheinend sehr langsam. Das Linux-System habe ich nun seit einiger Zeit als Zweitsystem am Laufen. Viele Fragen sind noch offen, besonders die Softwareaktualisierung macht mir Sorge. Wenn es einmal läuft ist es ein gutes System für verschiedene tägliche Arbeiten, vor allem im Online-Bereich.

Eine Antwort auf „Warum es Linux nicht zum Volks-Desktop schafft“

Spricht mir aus der Seele und dem herzen. Ähnlich hier (es leben die 8Biz!)
Linux an sich ist eine prima Sache.
Jedoch stößt man hier immer wieder an Grenzen, die unüberwindbar scheinen.
So steht es dem Anwender unter Windose noch recht frei, zu installieren was ihm beliebt.
Bei Linux jedoch, ohne brutale Umwege, kann man immer nur die aktuellsten Programme installieren.
Will man bspw. testweise auf einem älteren Laptop ein Ubuntu9 installieren, stellen die die Linuxianer frech und herablassend hin und verwehren den Zugang im Software-Dingens.
Man wäre also gezwungen, einen „unsicheren Softwarebezug“ im Netz zu wählen.
Prima.
Und vieles andere auch, das selbst unter Win5.x noch gängig und machbar war, ist unter Linux einfach nicht möglich. Die einfachsten Dinge, wie Verknüpfungen; oder eine zusätzliche Symbolleiste, die nur Verknüpfungen zu Programmen enthält – ist zu viel verlangt.
In einigen Oberflächen waren die Entwickler sich einfach einig, daß der Anwender seine Dateien nicht einfach durch langsamen Doppelklick umbenennen darf. Die wollen das nicht, der Anwender benötigt solches dann auch nicht.
Diese Herablaässigeit k*tzt mich persönlich immer wieder an!
und viele viele andere Sachen auch.
Nur solch vermurkstes zeug hat wohl eine Zukunft.
Wenn ich so an die intuitive Leichtigkeit des AmigaOS zurück denke – mal schnell meinen 4kT streicheln („ja mein Kleiner, du darfst am WE auch mal wieder hochfahren!“)
fragt man sich, wann die Evolution falsch abgebogen ist.
Windose ab 6.x sind gänzliche optische wie in ihrer Nutzbarkeit und Einschränkungen die größten Katastrophen, Linuxe nutzen diese Schande nicht zu ihrem Vorteil aus, jede Linux Distri kocht ihr eigenes Süppchen …
nenene Es kommt der tag, da werfen wir einfach alles hin, bauen uns ein eigenes Oldschool iNet für iBrowse kompatlible Webseiten auf (eben klassich ohne hirnfreie Überladungen haha) und die DOSen können sich mit Skynet gemeinsam einen Downloaden.
AMEN

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